1724 - 1727
Der "Orgelmacher" Gerhard von Holy, Wetter a. d. Ruhr, der aus Aurich / Ostfriesland stammt und Schüler des bedeutendsten norddeutschen Orgelbauers Arp Schnittker ist, erbaut in dieser Zeit in der Voerder Kirche eine neue, größere Orgel. Ihre Disposition umfasst in Manual und angehängtem Pedal zwölf Register. Ihren Standort erhält die neue Orgel über dem neuen Altar.
1723/24
Verkauf (1723) und Übergabe (1724) der Orgel von 1664 an die lutherische Gemeinde in Hamm.
1708/09
Nach dem Tod des Pfarrers Adam Freymann am 5.2.1708 wird das alte Pfarrhaus nördlich der Kirche abgetragen und an seiner Stelle mit hohem Kostenaufwand für die künftigen Pfarrer ein neues errichtet.
1707
Das 1707 geschaffene barocke Taufbecken, das mit seiner Kelchform die enge Beziehung zwischen beiden evangelischen Sakramenten, der Taufe und dem Heiligen Abendmahl, zum Ausdruck bringt, ist - nach der stark beschädigten Inschrift an seinem Fuß zu schließen - vermutlich eine Stiftung des damaligen Pächters des kirchlichen Pachtgutes "Vierorthaus" (heute Haus An der Kirche 9), verbalhornt im Volksmund auch "Verathaus" genannt. Name und Wohnsitz des Steinmetzen sind nicht überliefert.
1705
Die Voerder Kirche bekommt einen neuen Altar und eine Kanzel. Beide so genannten Prinzipalstücke sind von dem "Schnetzler" (Bildschnitzer, Holzbildhauer) Johann Wilhelm Genckel oder Genkel aus der Ortschaft Genkel bei Meinerzhagen im Barockstil ausgeführt. Sie sind ursprünglich voneinander getrennt. In der Kirchenrechnung für die Jahre 1700 bis 1705 geht aus den Eintragungen für 1705 eindeutig hervor, dass sie sowohl zu verschiedenen Zeiten je für sich abgerechnet und bezahlt als auch zeitlich und räumlich getrennt voneinander in der Kirche aufgestellt wurden: Der neue Altar nimmt fortan den Platz des alten Täuferaltars in der Mitte der Ostwand ein, während die Kanzel an einem der östlichen Pfeiler angebracht wird. Neben dem neuen Altar besteht aber immer noch der Liebfrauenaltar, nun "kleiner Altar" genannt.
1684 - 1689
Nach dem Tod des Pfarrers Adam Messing am 27.5.1684 wählen die wahlberechtigten Eingesessenen des Voerder Kirchspiels am 21.8.1684 mit Mehrheit den aus Voerde stammenden Pfarrer Adam Freymann zu seinem Nachfolger. Um seine förmliche Einsetzung in Voerde kommt es zu einer vierjährigen gerichtlichen Auseinandersetzung zwischen dem Voerder Konsistorium und dem Hagener Pfarrer Heinrich Wilhelm Emminghaus, der mit seinem Begehren in dem Verfahren jedoch unterliegt: In der gerichtlichen Entscheidung von 1689 wird das uneingeschränkte Pfarrerwahlrecht des Kirchspiels Voerde bestätigt, das damit aufhört, Filialgemeinde des Kirchspiels Hagen zu sein.
1679
Mitte 1679 besetzen französische Truppen abermals Voerde.
1673
Im Verlauf des 2. Niederländischen Krieges (1672 1679) besetzen französische Truppen im Frühjahr 1673 auch Voerde. Im Zusammenhang damit erfahren wir auch zum ersten Mal davon, dass die Bewohner von Voerde in Kriegszeiten zu ihrem Schutz die Kluterthöhle aufsuchen.