Die Konfirmation in unserer Gemeinde

A. Grundsätzliches

a) zur Konfirmation

Die Konfirmation ist ein Gottesdienst, in dem zwei Dinge im Vordergrund stehen: Das ist einmal das "Ja" der Konfirmandinnen und Konfirmanden zu ihrer Taufe, weil ja die meisten als Säuglinge getauft worden sind. Wenn jemand noch nicht getauft ist, wird dies während der zwei Jahre Konfirmandenunterricht nachgeholt.

Das andere ist allerdings ebenso wichtig: Die Konfirmation ist ein Gottesdienst, in dem wir Gott für den weiteren Lebensweg unserer Jugendlichen um seinen Segen bitten, was die Gemeinde durch ihre Fürbitten begleitet. Es geht darum, junge Menschen in ihrem Glauben und bei der Suche nach ihrem eigenen Lebensweg zu unterstützen und zu stärken. "Stärkung" oder "Bekräftigung" ist denn auch die deutsche Bedeutung des lateinischen Wortes "Konfirmation".

Als Zeichen dieser Stärkung feiern wir darum auch das Abendmahl im Konfirmationsgottesdienst. Während es früher allerdings üblich war, beim Konfirmationsgottesdienst zum ersten Mal am Abendmahl teilzunehmen, hat sich inzwischen in unserer Gemeinde wie in vielen anderen Gemeinden auch die Erkenntnis durchgesetzt, dass es sinnvoller ist, Kinder und Jugendliche schon früher an den Tisch des Herrn zu bitten, um sie mit der heilsamen Wirkung des Abendmahls vertraut zu machen.

Schließlich werden mit der Konfirmation bestimmte Rechte in der Kirche erworben: So darf man z.B. ein Patenamt übernehmen.

b) zum Konfirmandenunterricht

Der Konfirmandenunterricht will zur Konfirmation hinführen und hat dementsprechend zwei große Kernpunkte: Einmal geht es um die Vermittlung von grundlegenden Dingen des christlichen Glaubens; zum anderen aber auch um die Frage, was dieser Glaube in der konkreten Lebenswelt der Jugendlichen bedeutet. Das zu entdecken und auszuprobieren kann viel Freude machen.

Dazu ist es allerdings wichtig, dass jeder und jede regelmäßig am Unterricht teilnimmt. Kann jemand aus zwingenden Gründen einmal nicht teilnehmen, ist eine schriftliche Entschuldigung der Erziehungsberechtigten vorzulegen. Der versäumte Unterrichtsstoff muss dabei nachgearbeitet werden.

Zum Konfirmandenunterricht gehört auch der Besuch des Gottesdienstes, weil der Gottesdienst das Zentrum unseres Gemeindelebens darstellt. Während des zweijährigen Konfirmandenunterrichtes hat jeder Konfirmand / jede Konfirmandin mindestens 25 Gottesdienste in der Kirche des jeweiligen Pfarrbezirkes zu besuchen.

Am Ende der Konfirmandenzeit wird es eine Konfirmandenprüfung geben, zu der auch die Presbyter des jeweiligen Pfarrbezirkes eingeladen werden. Was dazu gelernt werden muss, wird rechtzeitig bekannt gegeben.

c)Neues Modell für den Konfirmandenunterricht im Pfarrbezirk Voerde: KU 3

Mit dem Schuljahresbeginn im Jahr 2009 beginnt im Pfarrbezirk Voerde ein neues Modell für den Konfirmandenunterricht.

Drei Dinge sind neu:

  • der Unterricht beginnt schon im 3. Schuljahr;
  • Eltern werden zur Mitarbeit eingeladen;
  • die Verknüpfung von Kinder- und Jugendarbeit der Kirchengemeinde mit dem Konfirmandenunterricht wird verbessert.

Statt von "Konfirmandenunterricht" ist besser von einer "Konfirmandenzeit" zu reden. Ziel dieses neuen Modells ist es, Kinder und Jugendliche eher mit dem Glauben und dem Leben in der Gemeinde in Kontakt zu bringen und längere Zeiten und Möglichkeiten der Begegnungen zu ermöglichen. Die für die Konfirmation verbindlichen Stunden an Unterricht sind in dem neuen Modell nicht erhöht worden. Sie sind auf verschiedene Zeiten verteilt und mit zusätzlichen Angeboten versehen worden.

Das neue Modell gliedert sich in drei Phasen:

  • 1. Phase, 3. Schuljahr:
    Konfirmandenuntericht in Hauskreisen, unterrichtet von Eltern in kleinen Gruppen.
  • 2. Phase: 4. - 7. Schuljahr:
    Angebote der Gemeinde: Jungschargruppen und Jugendgruppen, Kindergottesdienst, Kinderbibelwoche, Familienfreizeiten, u.a.m.
  • 3. Phase: 8. Schuljahr:
    Konfirmandenunterricht an 6 - 8 Samstagen, Konfirmandenfreizeit und Konfirmation im Frühsommer.

Welche Gründe sprechen für dieses neue Modell?

  1. In unserer Zeit ist viel vom Traditionsabbruch die Rede. Religiöse Bildung und Erziehung findet kaum mehr statt. Konfirmandenunterricht im 3. Schuljahr (KU 3) bringt Kinder schon in frühen Jahren mit religiösen Inhalten und Traditionen in Kontakt.
  2. Kinder im Alter von 8 - 9 Jahren sind für Neues zu begeistern. In diesem Alter spielt die einsetzende Pubertät keine Rolle.
  3. Mit dem Modell KU 3 möchte die Kirchengemeinde in besonderer Weise auf die mittlere Generation, das sind die Eltern der Kinder, zugehen. Die Gemeinde will Eltern zur Mitarbeit gewinnen und dieser Generation Beteiligung an der Gemeinde ermöglichen.
  4. Mit KU 3 macht die Kirchengemeinde deutlich, dass ihr die junge Generation am Herzen liegt. Ohne die junge Generation sieht die Kirche alt aus.
  5. KU 3 findet zur gleichen Zeit wie die Kommunionsvorbereitung in der Katholischen Kirchengemeinde statt.

Das Besondere an dem neuen Modell ist, dass die 1. Phase des Konfirmandenunterrichts in Hauskreisen stattfindet.

Die Kinder werden in kleinen Gruppen von 4-6 Personen aufgeteilt. Zwei bis drei Mütter und Väter sind für eine Gruppe zuständig. Sie treffen sich wöchentlich am Küchen- oder Wohnzimmertisch. Es gibt einen Jahresplan, auf dem für jedes Thema die dazugehörigen biblischen Geschichten, Auslegungen und kreative Ideen verzeichnet sind. Die Mütter und Väter, die die Hauskreise leiten, werden von Pfarrer Kunze und weitere Ehrenamtliche gehören, angeleitet und vorbereitet. Dafür gibt es alle 4-6 Wochen Vorbereitungstreffen, bei denen Inhalte besprochen und das notwendige Material zur Verfügung gestellt wird. Dieses neue Modell KU 3 ist in der Westfälischen Kirche als Alternative zum herkömmlichen Konfirmandenunterricht verbreitet. In Süddeutschland und in Niedersachsen ist es sehr weit verbreitet. Für die Kinder, die bei der Einführung von KU 3 schon im 4. Schuljahr oder in älteren Klassen sind, bleibt es beim alten Modell: Beginn des Konfirmandenunterrichts im 7. Schuljahr. Wenn Sie Fragen oder besonderes Interesse an diesem neuen Modell haben, dann sprechen Sie uns an.

Armin Kunze

B. Organisatorisches

a) zur Anmeldung

Der Unterricht dauert etwas weniger als 2 Jahre. Er beginnt nach den Sommerferien und endet mit der Konfirmation im April bzw. Mai des übernächsten Jahres. In der Regel beginnen die Jugendlichen mit dem Unterricht, die nach den Sommerferien in die 7. Klasse kommen.
Die entsprechenden Familien werden von uns vor den Sommerferien angeschrieben und zu einem Anmeldetermin eingeladen. Dabei kommt es immer einmal wieder vor, dass wir jemanden aus irgendeinem Grund übersehen. Wer nicht angeschrieben worden ist, möge sich deshalb bitte im Gemeindebüro (Tel. 2977) oder bei den jeweiligen Pfarrern melden.

Das sind im einzelnen:
   für Voerde-Nord:    Pfarrer Armin Kunze (Tel. 3514)
   für Altenvoerde:      Pfarrer Andreas Schulte (Tel. 2217)
   für Oberbauer und Hasperbach:     Pfarrerin Anja Martin (Tel. 89390)

b) zum Verlauf

Der Unterricht findet in allen Kursen im ersten Jahr (Katechumenenunterricht) im wöchentlichen Rhythmus statt, zumeist am Dienstag Nachmittag. Er dauert ca. 1 Stunde. Dies ist in Hasperbach und Oberbauer auch im zweiten Jahr (Konfirmandenunterricht) so, während in Voerde und Altenvoerde dann der Unterricht 1x pro Monat an einem Samstag Vormittag stattfindet (sog. "Blockmodell"). Dabei unterrichtet auch nicht mehr der Pfarrer alleine, sondern wird von einem Team von ehrenamtlichen Mitarbeitenden begleitet und unterstützt.

Zum Unterricht gehören auch die beiden Freizeiten im ersten und zweiten Jahr. Vor der Konfirmation stellt sich der jeweilige Jahrgang der Gemeinde in einem selbst erarbeiteten Gottesdienst (sog. "Vorstellungsgottesdienst") vor.

c) zum Unterrichtsmaterial

Wir benutzen das Kursbuch Konfirmation sowie das Evangelische Gesangbuch im Unterricht. Beides wird zu Beginn des Unterrichtes von den Jugendlichen zum Preis von 22 Euro erworben. Bibeln sind in den jeweiligen Gemeindehäusern vorhanden. Zudem bekommt jeder Konfirmand und jede Konfirmandin bei der Konfirmation von uns eine eigene Bibel geschenkt.

d) zur Methodik

Das Pfarrkollegium und die Konfirmandenteams sind bemüht, einen lebendigen und vielfältigen Unterricht zu gestalten, der allen Beteiligten Spaß macht. Dabei besteht die besondere Schwierigkeit darin, den oft sehr unterschiedlichen Jugendlichen, die ja z.B. ganz verschiedene Schulformen besuchen, nach ihren jeweiligen Möglichkeiten gerecht zu werden. Uns liegt dabei auch die Anknüpfung an die Jugendarbeit unserer Gemeinde am Herzen, damit die Jugendlichen auch nach der Konfirmation gerne in unsere Gemeinde kommen.

C. Inhaltliches

Innerhalb der zwei Jahre beschäftigen wir uns u.a. mit den folgenden Themen:

  • Meine Rolle in der Gruppe
  • So wie ich bin
  • Kirche und Gemeinde
  • Gottesdienst
  • Gesangbuch
  • Kirchenjahr
  • Gottesbilder
  • Bibel
  • Jesus Christus
  • Schöpfung
  • Gerechtigkeit in der Welt
  • Glaubensbekenntnis
  • Evangelisch – Römisch-Katholisch
  • Gebet
  • Zehn Gebote
  • Diakonie
  • Tod und Trauer
  • Taufe
  • Abendmahl
  • Konfirmation

Wir sind bemüht, während des Unterrichts auch immer wieder geistliche Impulse zu setzen, weil es nicht nur um Grundkenntnisse des christlichen Glaubens, sondern vor allen Dingen um die Erfahrungen mit dem Glauben geht. Das gemeinsame Gebet, das Singen und das Leben auf den Freizeiten sind uns deshalb besonders wichtig.

Die Konfirmation

Bei Fragen zur Konfirmation stehen Ihnen die Pfarrer und Pfarrerinnen unserer Gemeinde gerne zur Verfügung.