1474 und 1520
Zwei Urkunden aus diesen beiden Jahren im evangelischen Voerder Gemeindearchiv, die sich auf den Altar Johannes des Täufers in der Voerder Kirche (nach Installierung des Liebfrauenaltars der Vikarie der Hauptaltar der Kirche!) beziehen, deuten darauf hin, dass die Voerder Kirche von Anfang an Johannes dem Täufer geweiht gewesen ist.
Um 1470
Für die Voerder Kirche wird eine Vikarie gestiftet, die Maria, der Mutter des Herrn, geweiht ist und die in der Kirche im Winkel von Ost- und Südwand einen eigenen Altar, den "Liebfrauenaltar" hat. Mit der Vikarie ist eine Schule verbunden, deren Lehrer und Leiter (Rektor) der Vikar ist. Das "Vikarienhaus", in dem sich die Wohnung des Vikars und die Schule befinden, liegt dort, wo heute die Bergstraße in die Wilhelmstraße mündet, südlich des jetzigen Hauses Bergstraße 4 (Hotel "Rosine").
Um 1360
In dieser Zeit, als der Priester Ludevicus Kluce in Voerde amtiert, stiftet der offenbar wohlhabende Petrus de Asbeke (Peter aus der Aske) der Voerder Kirche ein in kunstvoller Steinmetzarbeit im gotischen Stil ausgeführtes Tabernakel (Sakramentshäuschen zur Aufbewahrung der geweihten Hostie), das nach der Reformation aus der Kirche entfernt und dessen Giebel 1914 bei Arbeiten auf dem Kirchplatz wieder aufgefunden wurde. Seither steht der Tabernakelgiebel hinter dem Altar der Voerder Kirche.
25.5.1315
Eine weitere Erwähnung des Kirchspiels Voerde findet sich in einer Urkunde vom 25.5.1315, mit der Gottfried von Sayn, Herr zu Volmarstein und Stuhlherr des Volmarsteiner Freistuhls (Femegerichts), sowie seine Ehefrau Sophia ihre Rechte (Abgabenansprüche) an fünf Voerder Freigütern an Graf Adolf VI. von Berg verkaufen.
Um 1300
An der Stelle des vermutlich schlichten Vorgängerkirchleins wird eine massive Kirche aus Bruchstein - wohl im Stil der Gotik - errichtet.
1226
In einer Schilderung des Lebens, Leidens, Sterbens und der Wunder des am 7.11.1225 am Lindengraben im heutigen Gevelsberg getöteten Kölner Erzbischofs Engelbert I., die der Mönch und Historiograf Caesarius von Heisterbach zwischen 1226 und 1237 verfasste, werden für das Jahr 1226 die "parochia de vorda", das Kirchspiel Voerde, und der damalige Pfarrer Adolf erwähnt.
Die Voerder Kirche jener Zeit ist wohl ein bescheidenes Holz- oder Fachwerkkirchlein gewesen, von dem sich bis heute keine Spuren gefunden haben.
Seit der Entstehung des Kirchspiels bestattet man die Verstorbenen auf dem "Kirchhof" rings um die Kirche. Die Behausung des Voerder Pfarrers lag vermutlich schon damals am Rand des Kirchhofs nördlich der Kirche auf einem dem Unterhalt des Pfarrers "gewidmeten" kirchlichen Grundstück, dem "Wiedem". Daraus entsteht im Lauf der Zeit die Ortsbezeichnung "Wiemerhof", wo auch in späteren Zeiten das Pfarrhaus steht.
Ca. 1075 - 1125
Die ältesten bisher bekannten schriftlichen Nachrichten über den Hof Voerde, später Altenvoerde, in Abgabenregistern aus der Zeit um 1150, von denen das erste aber schon auf das 11. Jahrhundert zurückgehen dürfte, lassen vermuten, dass das Kirchspiel Voerde um 1075 - 1125 entstanden ist. Es war von vornherein bis 1689 Filialgemeinde des älteren Kirchspiels Hagen, dessen Pfarrer mithin das Recht hatte, den Voerder Pfarrer einzusetzen (Kollationsrecht).